Fundraisingpreis der Nordkirche

Fundraisingpreisverleihung

Zu dieser Hilfsaktion gibt es noch einmal etwas Neues, es ist erstaunlich und erfreulich. Wir waren gerade als Gäste der Synode in Travemünde, wir haben dort mit der Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde den Fundraisingpreis der Nordkirche gewonnen – von dem wir bis vor kurzer Zeit nicht einmal wusste, dass es den überhaupt gibt.

Noch einmal die Geschichte – im Herbst 2015 strandeten Hunderte, später Tausende Transitflüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof, die Lage der Leute war der Stadt in den ersten Wochen herzlich egal – und so lief es dann auch dort ab. Es gab keinen Strom, kein Wasser, keine Nahrung, Kinder schliefen nachts auf dem nackten Boden in der Bahnhofshalle, die Lage war ziemlich bedrückend. Im Stadtteil, dem hier immer so genannten kleinen Bahnhofsviertel, entstanden schnell Hilfsgruppen, etwa die außerordentlich erfolgreiche Welcome Soup, die den einzigen Zweck hatte, diesen durchreisenden Menschen wenigstens eine warme Mahlzeit zu geben. Tausende Portionen wurden ausgegeben, quasi über Nacht entstand eine erstaunlich leistungsfähige Infrastruktur der Hilfe, der Stadtteil vernetzte sich auf eine neue und bis dahin gar nicht gekannte Art und machte vieles möglich. Auch wir (Maret und Maximilian Buddenbohm) fragten uns, wie wir am besten beitragen konnten.

Und dann kam es so: Maret hatte die Idee einer Spendenseite, hat diese “mal eben” aufgesetzt und “mal eben” die richtigen Leute kontaktiert, vor allem Joschi Neu vom Kirchenbüro. Denn wir dachten uns, dass es sinnvoll ist, die Spenden über eine seriöse und äußerst vertrauenswürdige Institution laufen zu lassen. Joschi hat das “mal eben” zu einem Projekt der Kirche gemacht, “mal eben” die Spendeninfrastruktur für genau diesen Zweck aufgebaut, Maret hat das dann mit der Seite verdrahtet. Und Maximilian hat das getan, was er sowieso macht – er hat gebloggt. Über die Situation am Hauptbahnhof, über die Möglichkeit, mit einer Spende zu helfen, über das, was mit den Spenden möglich wurde, in der Welcome Soup und anderswo. Über Helfer und Schicksale, über das, was hier los war.

Das brachte erhebliches öffentliches Interesse, es kamen deutlich über 25.000 Euro an Spenden zusammen. Es trug dazu bei, dass die über 200 Helfer im Stadtteil monatelang ihre Arbeit machen konnten.

Und dass damit jetzt dieser Preis gewonnen wurde, liegt wohl vor allem daran, dass alle genau das gemacht haben, was sie eh schon konnten.

Durch den Preis der Nordkirche kommen jetzt noch einmal 2.500 Euro für die Aktion dazu, das Geld wird hier nach wie vor sinnvoll eingesetzt, denn Integrationsarbeit ist so leicht nicht fertig

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